Ashtar Theatre mit "The Gaza-Monologues"

Foto: KinderKulturKarawane

Das Ashtar Theatre aus Palästina präsentierte am 24. Oktober  2014 im Theater Gütersloh das Stück „Die Gaza-Monologe“. Die Aufführung in Kooperation mit der Stiftung Begegnung wurde organisiert von der KinderKulturKarawane unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und UNICEF. Schirmherr war Ron Williams.

Foto: WeyG
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Geplant war, dass die Gaza-Monologe von den gleichen Jugendlichen aufgeführt würden, von denen sie 2010 aufgeschrieben worden waren. Das war aufgrund des neuerlichen Krieges in Gaza 2014 nicht möglich, so dass nur Tamer auf sehr verschlungenen Wegen ausreisen und seinen eigenen Monolog vortragen konnte. Die anderen Monologe wurden von Jugendlichen des Ashtar-Theaters in Ramallah gesprochen.

 

Die jugendlichen Schauspieler und die Organisatoren des Theaters waren in Familien der Anne-Frank-Schule, die eine langjährige Partnerschaft mit einer Schule in Ramallah unterhält, untergebracht. Die Theatergruppe bedankte sich mit einem Workshop für interessierte Schülerinnen und Schüler.

 

 

 

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Die Aufführung fand vor ausverkaufter Studiobühne statt. Das Publikum war tief beeindruckt und betroffen von den Monologen.

Im Anschluss stand die Theatergruppe für die vielen Fragen der Zuschauer zur Verfügung.

 

 

 

 

 

Die Gaza-Monologe

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www.kinderkulturkarawane.de:

" Für die KinderKulturKarawane 2014 bringt das Ashtar Theatre seine eigene Bühnenversion der Monologe aus dem Jahr 2010 mit, die von den selben Jugendlichen aufgeführt werden, die sie damals niederschrieben. Die Transformation von einzelnen Texten zu einem Theaterstück, welches gerade durch seine minimalistische Ausführung besticht, gelingt dabei problemlos. Seit der Entstehung der Monologe ist die Situation in Gaza konfliktreich geblieben. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Kinder und Jugendlichen entwickelt haben und wie sie ihre Texte heute bewerten und interpretieren. Haben sich ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft erfüllt? Und wie hilft das Theater ihnen dabei, mit ihren schwierigen Lebensumständen umzugehen?

Das Ashtar Theatre

Foto: KinderKulturKarawane

Das „Ashtar Theatre“ ist ein dynamisches palästinensisches Theater mit einer globalen Perspektive. Mit ihren Schauspiel-Schulungen und den professionell aufgeführten Theaterstücken versuchen die Mitglieder, auf kreative Weise gesellschaftliche Veränderungen herbeizuführen. Ashtar war die erste Organisation, die in Palästina Theater-Trainings für Jugendliche anbot. Es wurde 1991 in Jerusalem von den bekannten palästinensischen Schauspieler_innen Edward Muallem und Iman Aoun gegründet. Mittlerweile befindet sich der Hauptsitz des Theaters in Ramallah. Um auch die Menschen in abgelegenen Gegenden mit in das Projekt einzubeziehen, bietet das Theater außerhalb der Zentren Projekte an. 
Das Ashtar-Theatre bietet Theater-Workshops sowohl für junge PalästinenserInnen, als auch für internationale StudentInnen an, die meist in Aufführungen münden. Dabei trainieren die Teilnehmer mehr als nur das Schauspiel. Sie lernen auch sich selbst besser kennen und entwickeln so Selbstvertrauen, arbeiten an ihren Kompetenzen in Teamwork und Kommunikation.

Foto: KinderKulturKarawane

Neben den Workshops für Schauspiel- und Theaterinteressierte führt das Ashtar Theatre auch eigene Theaterproduktionen auf. Die Theaterstücke zeugen von hohem künstlerischem Niveau und regen zu kritischem Nachdenken an. Das Theater unterhält Kooperationen mit SchauspielerInnen und RegisseurInnen in vielen Ländern der Welt, um den eigenen Standard weiter zu entwickeln. Für seine Arbeit wurden die Theatermacher aus Palästina bereits mit einigen internationalen Preisen ausgezeichnet.

Nach den Angriffen auf den Gazastreifen durch Israel im Dezember 2008 und Januar 2009 entstand 2010 das Projekt „The Gaza Monologues“. Das Ashtar Theatre begann, unterstützt durch Unicef und durch weitere Theatergruppen, mit Kindern und Jugendlichen der Gaza-Region zusammenzuarbeiten. Sie unterrichteten sie in Schauspiel und kreativem Schreiben. Aus dieser Arbeit entstanden 31 Monologe der Kinder und Jugendlichen (zwischen 13 und 16 Jahre alt), in denen sie von ihren Erfahrungen und Ängsten während des Krieges erzählen. Dabei fand jedes Mädchen und jeder Junge ihre oder seine ganz eigene Sprache. Da die jugendlichen Autoren Gaza nicht verlassen durften, wurden diese Monologe parallel in weltweit 49 Ländern von jungen Theatergruppen inszeniert und am 17. Oktober 2010 aufgeführt. In Deutschland haben in Berlin die „Zwiefachen“ (Schaubühne) und das Jugendtheaterprojekt „Grenzen-Los! e.V“ und einige palästinensische Jugendliche die Monologe auf die Bühne gebracht. Auch während des „International Day of Solidarity with the Inalienable Rights of the Palestinian People“ am 29. November 2010 in New York wurden die Monologe aufgeführt - von Jugendlichen aus 18 verschiedenen Ländern.

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Das Ashtar-Theatre ist das nationale Zentrum für „Forum Theater“ in Palästina. Entwickelt wurde das Forum Theater von Augusto Boal, einem brasilianischen Schauspieler. Im Gegensatz zur klassischen Theateraufführung, bei der das Publikum die Vorstellung passiv konsumiert, wird es nun dazu animiert, in das Geschehen auf der Bühne einzugreifen, es zu ändern und in Dialog mit den Schauspieler_innen zu treten. Das Ashtar-Theatre nutzt diese Form des Theaters, um den Menschen zu zeigen, wie sie durch ihr Handeln das Stück und auch die Welt verändern können. In diesem Sinne ist Forum Theater ein Werkzeug zur Demokratiebildung." (www.kinderkulturkarawane.de)

Links

www.kinderkulturkarawane.de

Hier finden Sie auch einen Mitschnitt der Aufführung der Gaza-Monologe in Gaza-Stadt

 

www.ashtar-theatre.org

 

www.theater-gt.de